Spätestens jetzt stellt man sich die Frage, wie ein
solch vergänglicher Abdruck einen Fossilisationsprozess überstehen kann.
Denn anders als bei den fossilen Abdrücken z. B. eines Sauropoden, der
mit beachtlicher Kinematik und Masse in den Boden geprägt wurde, wurden
unsere Spurenfossilien durch eine Vielzahl ventraler Anhänge und
Körperstrukturen verursacht, deren Besitzer eine Masse besaßen, welche
sie mit kinetischen Energien bewegten, die im Vergleich zum
Umgebungsmedium Wasser und dessen Physik nahezu zu vernachlässigen sind.
Die Antwort liegt in der Lithifikation des entsprechenden benthischen
Sediments. Diese Lithifikation beschreibt im Allgemeinen den
Gesteinsbildungsprozess. Hierbei wird das lockere Sediment des
Meeresbodens, bei den vorherrschenden niedrigen Temperaturen in festes
Sedimentgestein umgewandelt. Aufgrund des Erhaltungsgrades der
Spurenfossilien unserer Trilobiten, kann davon ausgegangen werden, dass es
kaum merkliche Strömung am Boden des Benthos gab. Die Aufschüttung mit
sich auflagerndem Sediment musste ohne große Krafteinwirkung und Massen
vonstatten gegangen sein. Diese Auflast führte schließlich bei dem
spurenführenden Sediment zur Verdichtung (Kompaktion) und damit auch zur
Auspressung von Wasser. Aus Abscheidung von Lösungen aus den Porenräumen
zwischen den Sedimentkörnern entstand ein mineralischer Zement, der
wiederum zur Verkittung der Körner führte. Somit wurde durch den
Lithifikationsprozess lockeres spurenführendes Sediment in
Sedimentgestein überführt.
Die mikroskopischen CCD- Aufnahmen zeigen am Beispiel eines unserer Diplichnites
die
Urbausteine (Sedimentkörner) dieses Spurenfossils:
|