Einige kleine Erläuterungen III

- Das Who's who der Trilobiten Terminologie -

oder einfach
Trilobiten von A bis Z

Der Stamm der Gliederfüßler gliedert sich im Unterreich Eumetazoa  der zugehörigen Gruppe der Articulate Protostomier in das Reich der Tiere ein. Der Körper ist in ungleichartige Abschnitte gegliedert. Sie besitzen paarige, zumeist gegliederte Extremitäten, wobei die vorderen Extremitäten zu Fühlern oder Mundwerkzeugen ausgebildet sind. Sie besitzen eine feste Chitin- Außenhaut (Cuticula), in welcher teilweise Kalziumkarbonate oder -phosphate eingelagert sind.

Zu den Protostomiern (Urmünder) gehören die Tierstämme mit vollständigem Verdauungstrakt, bei denen im Verlauf der Embryonalentwicklung der Urmund zum Mundöffnung wird und der After sekundär durchbricht. Articulate Protostomiern stellen die Gruppe der Protostomier mit sekundärer Leibeshöhle.

Grundsätzlich handelt es sich hierbei um eine Lebensgemeinschaft unterschiedlich angepasster spezialisierter Arten in einem bestimmten gemeinsamen Raum. Das  Benthos umfasst die Flora und Fauna des Meeresbodens.

Zeitliches Bezugssystem relativ zu Fossilien. Fossilien kommen nicht beliebig und wahllos in den Gesteinsformationen vor, sondern es sind gewisse Fossilien für bestimmte Zeitabschnitte in der Erdgeschichte leitend (W. Smith, 1815 - Leitwert von Fossilien, Leitfossilien).

Unter der Biostratonomie versteht man die Lehre vom Schicksal eines organischen Körpers vom Zeitpunkt des Todes bis zu seiner endgültigen Einbettung.

Definition eines Hypostomtypus bezüglich des Aufbaus und der anatomischen Eigenschaften. Das Hypostom ist an der vorderen Dublüre über eine Nahtverbindung angeheftet (ventral). Bei den conterminante Hypostoma findet man ein breites Spektrum hinsichtlich Formgebung und Größe vor. Bei ventraler Betrachtung, schließt der Vorderrand des Hypostoms meistens deckungsgleich mit dem vorderen Glabellarand ab. Findet man bei einem Trilobiten ein conterminantes Hypostom vor, kann man in der Regel davon ausgehen, einen Beutegreifer vor sich zu haben.

Chronologie (relative)

Die relative Chronologie verknüpft die biostratigraphischen mit den lithostratigraphischen Einheiten.

Die Chronostratigraphie umfasst weltweit alle Gesteinsschichten der Erde, welche sich in einer bestimmten Zeitspanne gebildet haben. Anhand dieser Schichten wird eine geologische Zeitskala erstellt, die in die chronostratigraphischen Einheiten Äonothem, Ärathem, System, Serie, Stufe und Unterstufe unterteilt ist.

Diese Periode wurde nach der Grafschaft Devon (oder Devonshire) im Südwesten Englands benannt. Sie gliedert sich in die Abteilungen Oberes, Mittleres und Unteres Devon. Das Devon begann vor etwa 410 Millionen Jahren und dauerte 55 Millionen Jahren. Pflanzen, Insekten, Süßwasserfische und die ersten Amphibien besiedeln erfolgreich Festland und Süßwasserseen. Mit dem Ende dieser Periode sind Graptolithen und Tentakuliten ausgestorben.

Die Fossildiagenese untersucht das weitere Schicksal eines organischen Körpers nach dessen Einbettung.

Generell steht die Diversität (lat.- diversitas) für die Vielfalt. In diesem Falle ist selbstverständlich die Artenvielfalt als Maß für die Anzahl der verschiedenen Lebensformen (z.B. die Vertreter unterschiedlicher Familien) innerhalb des marinen Lebensraumes, die Biodiversität (lat.- bios = Leben) gemeint.

Die Eumetazoa (Gewebetiere) umfassen alle Tiere mit echten Zellgeweben. Es sind Organe, Muskeln und Nerven vorhanden.

Äußeres Schutz- und Stützorgan (Cuticula) der Arthropoden.

Unter dem Hypostom (gr.- Mund) versteht man das präoral gelegene Mundwerkzeug, welches sich als Teil des Exoskeletts auf der Ventralseite des Trilobiten befindet. Man unterscheidet natante, conterminante und impendente Hypostomtypen.

Definition eines Hypostomtypus bezüglich des Aufbaus und der anatomischen Eigenschaften. Prinzipiell handelt es sich um einen conterminanten Typus mit dem Unterschied, dass der impendente Typ zwar mit dem Cephalon verbunden ist, jedoch schließt der Vorderrand des Hypostoms, ventral betrachtet, nicht deckungsgleich mit dem vorderen Glabellarand ab.

Wirbellose Tiere.

Der Begriff Kambrium beruht auf den kambrischen Bergen in Nord-Wales (Cambria = römischer Name für das nördliche Wales). In der Geologie ist das Kambrium das älteste stratigraphische System des Erdaltertums (Paläozoikum), es begann vor ca. 542 Mio. Jahren und dauerte 54 Mio. Jahre.. Das Kambrium ist in die Abteilungen Oberes, Mittleres und Unteres Kambrium gegliedert. Trilobiten (ca. 60%) und Brachiopoden stellen den Großteil der marinen Fauna.

Diese Periode ist nach den Kohleflözen (lat. carbo - Kohle) benannt. Es ist in Ober- u. Unterkarbon gegliedert. Es begann vor ca. 355 Mio. Jahren und dauerte 65 Mio. Jahre.

Die Lithostratigraphie bewertet die Abfolge der Gesteine d.h. deren zeitliche Bildungsfolge. Sie basiert auf dem Lagerungsgesetz (N. Steno, 1669), nach dem die ältesten Schichten zuunterst liegen d.h. früher als weiter oben liegende Schichten abgelagert wurden. Somit kann eine zeitlich relative Schichtfolge erstellt werden.

Definition eines Hypostomtypus bezüglich des Aufbaus und den anatomischen Eigenschaften. Das Hypostom ist nicht mit der vorderen Dublüre des Cephalon verbunden. Bei ventraler Betrachtung schließt der Vorderrand des Hypostoms deckungsgleich mit dem vorderen Glabellarand deckungsgleich ab. Verglichen zu den conterminanten Hypostoma sind die natanten Typen recht einfach ausgebildet d.h. die es gab diesbezüglich über den gesamten Evolutionszeitraum keine funktionelle Diversität. Man geht davon aus, dass dieser Hypostomtyp bei Filtrierern vorzufinden ist.

Die Ontogenese beschreibt den Entwicklungsprozess (Individualentwicklung), beginnend vom befruchteten Ei über das Larvenstadium bis hin zur artspezifisch vollständigen Ausbildung des ausgewachsenen Trilobiten.

Die Namensgebung des Ordoviziums bezieht sich auf das Gebiet der "Ordovizier", einem keltischen Volksstammes in Nord- Wales, Großbritannien (C.Lapwoth,1879). Das Ordovizium gliedert sich in die Abteilungen Oberordovizium und Unterordovizium. Neben den Invertebraten, die in dieser Periode mit einer großen Formenvielfalt vorherrschen, sind die Vertebraten in Form von kieferlosen Fischen ebenfalls zahlreich vertreten. Gegen Ende dieser Periode kommt es zu einem globalen Massensterben (vermutlich aufgrund auftretender Klimaveränderungen) unter den Gruppen, auch den Trilobiten.

Grundsätzlich handelt es sich hierbei um eine Lebensgemeinschaft unterschiedlich angepasster spezialisierter Arten in einem bestimmten gemeinsamen Raum. Der pelagische Raum reicht von den höheren Wasserschichten bis hin in große Wassertiefen. Die pelagischen Tiere bewegen sich aktiv oder passiv schwimmend.

Pate der Namensgebung dieser letzten Periode des Paläozoikums war die Stadt Perm am Westabhang den Urals. Das Perm gliedert sich in die Abteilungen Zechstein und Rotliegendes. Durch die Vereinigung aller Kontinente entsteht Pangäa. Am Ende des Perms, dem Übergang des Paläozoikums in das Mesozoikum ist die Fauna vom größten Massensterben der Erdgeschichte betroffen. Die marine Tierwelt wird besonderst stark dezimiert. Neben den Trilobiten sterben weitere Arten wie z.B. Großforaminiferen der Klasse Rhizopoda, die räuberischen Vertreter der Klasse Merostomata die Eurypteriden u.v.a. aus.

Die Namensgebung dieser Periode begründet sich aus dem Gebiet der "Silurer", einem keltischen Volksstamm in Süd-Wales, Großbritannien. Das Silur ist in die Abteilungen Obersilur und Untersilur gegliedert. Prägend für diese Periode ist der Kontinent EURAMERIKA (Ur-Nordeuropa+LAURENTIA).

Der Stamm ist eine hierarchische Stufe innerhalb der Systematik (Einteilung der Organismen in Gruppen, Taxa) der Biologie. Dem Stamm ist das Taxon Reich unmittelbar übergeordnet, das Taxon  Klasse entsprechend untergeordnet.

Die Stratigraphie (lat.- stratum = Schicht) beschreibt die Chronologie der Erdgeschichte mittels Untersuchungen geologischer Vorgänge und Ereignisse, und formuliert daraus eine zeitliche Abfolge der Erdgeschichte. Sie beinhaltet die Teilbereiche Lithostratigraphie, Biostratigraphie und relative Chronologie.

In seinem Werk 'Die Naturgeschichte der Versteinerung zur Erläuterung der Knorrischen Sammlung von Merkwürdigkeiten der Natur, wurde die Bezeichnung 'Trilobit' 1771 durch Prof. Johann Ernst Immanuel Walch eingeführt. Die Klasse TRILOBITA besteht zur Zeit aus neun anerkannten Ordnungen. Diese wiederum setzen sich aus über 150 Familien mit mehr als 15000 beschriebenen Arten oder Spezies zusammen. Da jährlich neue Arten entdeckt werden, befindet sich die Klasse TRILOBITA im stetigen Wachstum.

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